polnischer Historiker, Publizist und Politiker; Gründer und Chefredakteur der "Gazeta Wyborcza" ab 1989; Berater für die Gewerkschaft Solidarność, später Mitglied ihres "Bürgerkomitees", 1980-1991; Abgeordneter im Senat 1989-1991; Veröffentl. u. a.: "Die Kirche und die Linke - der polnische Dialog", "Notizen aus dem Gefängnis", "Der lange Abschied vom Kommunismus"
* 17. Oktober 1946 Warschau
Herkunft
Adam Michnik wurde am 17. Okt. 1946 in der polnischen Hauptstadt Warszawa (dt. Warschau) geboren. Sein Vater, Ozjasz Szechter, stammte aus einer jüdischen Familie und gehörte vor dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) dem Zentralkomitee der Kommunistischen Partei (KP) der West-Ukraine an, damals Teil der KP Polens. Seine Mutter, Helena Michnik, Historikerin und Kinderbuchautorin, war ebenfalls KP-Mitglied. M. wuchs in der realsozialistischen Volksrepublik Polen (Verfassung von 1952) auf, die von der kommunistischen Polnische Vereinigten Arbeiterpartei (PZPR) beherrscht wurde. Ein älterer Bruder M.s, Stefan, wirkte Anfang der 50er Jahre als Richter in den stalinistischen Schauprozessen gegen Dissidenten mit; er lebte später in Schweden, das im Nov. 2010 eine von Polen wegen der von ihm verhängten politischen Todesurteile beantragte Auslieferung ablehnte.
Ausbildung
Während des Schulbesuchs engagierte sich M. zunächst im kommunistischen Jugendverband. 15-jährig schloss er sich einer bald verbotenen ...